Die Packungsbeilage für diesen Body Horror klang herausfordernd: „Gravierende posttraumatischen Nebenwirkungen aufgrund viel Blut und Spritz in einem verstörenden letzten Akt können nicht ausgeschlossen werden“.
Ein weiterer Blick auf die Zutatenliste, die uns Regisseurin Coralie Fargeat hier zusammengestellt hat, schien alles zu enthalten, was es für einen knapp zweieinhalb stündigen, lauschigen Kinoabend benötigt: Verdammt gutes Schauspiel, dank Margaret Qualley und – bitte festhalten- Demi Moore, eine opulente Kameraoptik mit vielen, vielen Close-ups und natürlich einer sehr innovativen Idee.
All das funktioniert in der ersten Stunde herausragend! Optisch und erzählerisch ein Meisterwerk und mit das Beste, was es seit Monaten im Kino zu sehen gab. Das hat richtig Spaß gemacht! Leider verliert dann aber der Film aufgrund des Drehbuchs und einem für meinen Geschmack zu künstlerischem Ende Fahrt und irritiert nur noch.
Wenn Coralie Fargeat an der ein oder anderen Stelle anders abgebogen wäre, bzw. stärker reduziert hätte (Ende), hätte es der Überraschungserfolg in diesem Jahr sein können. So ist leider nur ein überdurchschnittliches Drama herausgekommen, das sein Potential unnötig verspritzte.