Nur Shipping macht glücklich

Vorfreude ist die schönste Freude! Sagt der Volksmund. Das trifft in der Produktentwicklung nicht immer zu. Hier ist das Team kurz vor Launch meistens so erschöpft, dass das Launch-Datum im Outlook-Kalender nur noch verschwommen wahrgenommen wird.

Deswegen entsteht Freude und Stolz über das Erreichte und die Teamleistung meistens erst nach dem Launch. Erst dann realisieren alle, dass ihr “Baby” endlich das Tageslicht erblickt hat.

Das gilt in diesem Fall auch für den Launch unseres Security+ Abonnements – ein Bundle bestehend aus einer professionellen 24/7 Notrufleitstelle (natürlich auch von Bosch✌️) und zusätzlichem Cloudspeicher und intelligenter Audionalyse für unsere Kameras.

Nach vielen Monaten knüppelharter Produktentwicklung mit:

  • User Research
  • Anbietersuche und Vertragsmanagement
  • Wettbewerbsanalyse und Positionierung
  • Klärung der Rechtssicherheit (Battlefield App Store Guidelines) und Datenschutz
  • Ausschluss von Haftungsrisiken (AGB, Leistungsbeschreibung)
  • Definition Pricing
  • Vertriebsmodelle und Marketing-Strategie
  • Aufsetzen der Subscription-Infrastruktur
  • UX-Design & Copy writing
  • Entwicklung und Qualitätssicherung (Testen, testen, testen)
  • Analytics implementieren und BI-Dashboards aufsetzen
  • Intensives Projektmanagement (Stakeholdermanagement)
  • Services & Support einbeziehen
  • und vieles mehr

haben wir nun diese Woche diesen Service als In-App-Kauf über unsere Apps gelauncht. Wir haben sehr viel gelernt und sehr viel im Hintergrund gebaut, um davon die nächsten Monate und Jahren profitieren zu können. Es war wirklich ein enorm komplexes Projekt, da verschiedene Teams über verschiedene Standorte zusammen gearbeitet haben!

Doch leider bleibt keine Zeit sich zu lange zu freuen: Data incoming….

👉 Wen’s interessiert kann sich hier etwas tiefer informieren: Bosch Smart Home Security+

9/10 28 Years Later

Ich kenne mich mittlerweile mit Zombies sehr gut aus, denn ich habe über die Jahrzehnte sehr viele Serien und Filme zu diesem Sujet gesehen. In den letzten Jahren ist dieses Genre meiner Meinung nach auf einem Plateau angekommen. Es gab schlichtweg keine überzeugenden Neuerzählungen mehr und es wurde schlichtweg immer wieder die Grundmuster aufgegriffen, aber oft langweiliger umgesetzt oder erzählt.

Zwar erzählt uns auch Danny Boyle in 28 YEARS LATER nichts grundsätzlich Neues über das Untotsein. Das ist aber überhaupt nicht schlimm, denn hier bekommt der Zuschauer ein von Alex Garland (Regie EX MACHINA) verfasstes Drehbuch kredenzt, das fantastische Handlungsstränge bietet und so erfrischend mutig ist.

Doch ein sehr gutes Script muss natürlich auch gut umgesetzt werden. Und das hat Danny Boyle meisterhaft hinbekommen: Grandiose Kamera-Shots, wo man fast immer sehen kann, was Boyle damit bezwecken wollte, viele Experimente mit der musikalischen Untermalung und eine verdammt intelligente Art die Liebes- bzw. Coming-of-Age Geschichte von Spike dramaturgisch darzureichen! Auch schauspielerisch gibt es überhaupt nichts zu bekritteln. Jodie Corner (KILLING EVE). Aaron Taylor-Johnson (NOCTURNAL ENEMIES) als auch der junge Alfie Williams bringen volle Präsenz auf die Leinwand. Und um Ralph Fiennes muss man sich sowieso nie Sorgen machen.

Für mich ein absolutes Meisterwerk und endlich das erste Kinohighlight in 2025.

Don‘t call it customer centricity

When you have to deal with very tight boundaries, like manpower and money, and a strict deadline you will not create a great UX.

So, in such environments, refuse to follow stakeholders communicating „we always put the customer in the center of all activities“.

Instead stand up and show them great examples (out of your company) of products or services which define the real baseline – ideally with corresponding successful business numbers. This will foster the right discussion and establishing concrete steps into this direction.

You will need extreme staying power for that but that’s the way it is.

4/10 The Monkey

Wo sind all die guten Filme hin? Tja, bis jetzt schließt sich das Kinojahr 2025 nahtlos an das doch sehr enttäuschende 2024 an. Ein weiteres gutes Beispiel ist hier THE MONKEY von Oz Perkins (u.a. der sehr sehenswerte LONGLEGS).

Meine These für schlechte Filme ist, dass die Geradlinigkeit, die Klarheit in der Story für den Zuschauer nicht ersichtlich wird und schlichtweg zu viele Zutaten ungeschickt an zu vielen Stellen eingesetzt werden. Und genau das trifft bei THE MONKEY zu.

Im Grunde genommen ist THE MONKEY ein weitere Folge der FINAL DESTINATION Serie. Rein marketingtechnisch hilft es dem Studio natürlich, dass eine Kurzgeschichte von Stephen King zu Grunde liegt. Das ist aber auch hier kein Qualitätsmerkmal, wie man an so vielen Stellen erkennen kann. Viel zu oft versandet die Geschichte in langatmigen Side-Plots, übertrieben wirkenden Special Effects oder es werden aus dem Nichts fantastische Situationen serviert, die irritieren und das Gesamtprodukt weiter verwässern.

Auch schauspielerisch wird bzw. kann niemand so richtig glänzen und so bleiben am Ende nur eine schöne Bildsprache und interessante Kamerashots übrig.

“Thomas, Du bist gemutet!!!”

In welches Problem läuft man an einem Arbeitstag mit lauter Microsoft Teams-Sitzungen immer und immer wieder hinein? Richtig! Man hat sich höflich stumm geschaltet und ein paar Minuten später will man wieder etwas Produktives kund tun. Doch leider hat man schon wieder längst vergessen, dass man das Mikrofon ausgeschaltet hat.

Teams kommuniziert einem das über dieses Icon in den Besprechungssteuerelementen:

Die offizielle Support-Seite gibt zwar noch einige weitere Tipps, wie z.B. die Tastenkombination STRG+LEERTASTE, um die Stummschaltung schnell aufzuheben. Und ja, auch moderne Mikrofene kommunizieren dem benutzer diesen Status mit einer roten LED.

Nur, das ist leider absolut nicht ausreichend.

Und so schallt es einem tagtäglich unentwegt entgegen:

  • “Du bist stumm geschaltet!”
  • “Du bist gemutet!”
  • “Dein Mikro ist aus!”
  • “Wir hören Dich nicht!”

Dazu kommt der Selbstscham, dass man zu doof war, sich an das eigene Abschalten zu erinnern.

Noch unbefriedigender ist es allerdings, wenn die anderen Teilnehmer nicht bemerkt haben, dass man gerade etwas sagt und die Diskussion sich ohne den eigenen – natürlich stets wertvollen Beitrag – kurzzeitig in eine andere Richtung entwickelt. In diesen Fällen dauert es noch länger, denn jetzt gilt es sich erst einmal in aller Öffentlichkeit zu entschuldigen und dann noch zusätzlich die Diskussion neu zu strukturieren.

Doch was könnte Microsoft hier tun?

Diese sehr nervige Situation liese sich sehr leicht verbessern, in dem man…

  • Ein weitaus prominenteres UI-Element einsetzt, um die Stummschaltung visualisiert
  • Eine Funktion anbietet, die das Mikrofon wieder aktiviert, wenn man anfängt zu sprechen, wobei hier natürlich die ersten Silben verloren gehen

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass hier Microsoft in absehbarer Zeit hier nachbessert, denn ansonsten funktioniert Microsofts “Continuous Improvement” herausragend! Nicht nur, dass sie ein goldenes Händchen bewiesen haben, welche Verbesserungen Wert erzeugen, sondern auch der Roll-out Prozess funktioniert grandios.

Unschön, aber sehr gelungen: “Mitteilung zur Beitragsanpassung”

Letzte Woche habe ich Post von meinem Fitnessstudio erhalten. Wobei es kein klassisches Fitnessstudio ist, sondern ein Mix aus medizinischem Training und Physiotherapie. Ich bin dort schon seit vielen Jahren Mitglied, weil es nur 5 Gehminuten von meiner Wohnung entfernt ist (Lage, Lage, Lage) und es alles bietet (EGYM-Geräte) und noch mehr (sehr, sehr persönliche Beratung, Weiterbildungskurse rund um Ernährung bzw. Gesundheit). Es ist also für mich ziemlich perfekt und hat sich tief in meinen wöchentlichen Lifestyle verankert. Auch der monatliche Preis von 65€ ist für mich in Ordnung, da ich auch im Schnitt drei Mal pro Woche trainiere.

Jetzt aber zurück zum Brief. Dieser beinhaltete keine schöne Nachricht, wie der Betreff einem schon klar zu verstehen gab: “Mitteilung zur Beitragsanpassung”.

Und ich muss sagen, dass dieser verdammt clever diese an und für sich schlechte Nachricht mit verschiedenen Elementen kommuniziert und ein Paradebeispiel ist, wie man als Anbieter einer Mitgliedschaft/Abonnements so etwas dramaturgisch aufbaut und umsetzt.

Hier die wichtigsten Elemente:

  1. Danksagung 🙏
    Zuerst geht es natürlich darum, dem Mitglied seinen Dank auszusprechen.
  2. “Warum” aufzeigen
    Dann folgt die Aufzählung an konkreten Maßnahmen, die in den letzten Monaten durchgeführt wurden, aber die speziell für mich Wert generiert haben. Hier wird ein persönlicher Bezug hergestellt.
  3. Gesamtsituation erklären (Bigger picture)
    Hier geht es darum, dem Mitglied die Gesamtsituation zu erklären. Aber erst an zweiter Stelle, denn zuvor soll das Mitglied erst einmal die Gründe aufnehmen, die ihn/sie selbst betreffen und positive persönliche Auswirkungen haben.
  4. Neue Preise aufzeigen incl. Special Offer
    Nun ist das Mitglied hoffentlich schon soweit vorbereitet, dass man jetzt auch zu dem schwierigsten Part vorstoßen kann: die neuen Preise! Hier wird jetzt nicht der Monats- oder Jahrespreis aufgezeigt, sondern der Wochenpreis. Das hat zwei Vorteile: Erst einmal ist dieser Betrag niedriger als die anderen beiden. Zweitens machen sich vermutlich die wenigsten die Mühe diesen Preis auf den Monat hochzurechnen. Und dann wird hier zudem direkt die Wertschätzung für langjährige Mitglieder ausgesprochen, die einen Vorzugspreis
  5. Special Offer 2 (für langjährige Mitglieder)
    Aber damit noch nicht genug, denn jetzt folgt sogar noch ein “Special für langjährige Mitglieder”, die das aktuelle Jahr noch zum alten Preis bekommen.
  6. Ehrliche Schlussworte
    Abschließend wird die Mitteilung noch mit einem persönlichen Schlusswort abgarniert, um so auch nochmals empathisch auf die Situation des Mitglieds einzugehen.
  7. Letzte Chance
    Wer jetzt immer noch enttäuscht, böse odert nicht überzeugt ist, dem wird hier noch ganz zum Schluss die Tür offen gehalten, um in einem persönlichen Gespräch dann doch noch eine Lösung zu finden.

Summa summarum ein herausragendes Best Practice-Beispiel für den schwierigen Job Preiserhöhungen an Mitglieder/Abonnenten zu kommunizieren. Am Ende wird sich die Mühe auszahlen, denn jeder Abonnent der abspringt, muss teurer zurück gewonnen bzw. noch teurer durch einen neuen Abonnent ersetzt werden (Customer Acquisition Costs). Deswegen lohnt es sich mit “Special Offers” diese zu bezirzen.